Lage


Die Einteilung in den französischen und den Schweizer Jura basiert auf der Grenzziehung zwischen den beiden Ländern, sie beruht nicht auf unterschiedlichen Landschaftsformen. Grob kann man den Jura im Osten und Südosten durch das Schweizer Mittelland, im Norden durch den Hochrhein und die Oberrheinische Tiefebene, im Nordwesten durch die Burgundische Pforte, im Westen durch die Rhône-Saône-Senke, im Süden durch die Isère und die Chartreuse eingrenzen.

Der Jura ist ein geologisch junges Faltengebirge mit einer Längenausdehnung von etwa 300 km. Es beschreibt einen grossen halbmondförmigen, nach Südosten offenen Bogen (Arc Jurassien). Die südlichste Jurafalte ist die Chaîne du Ratz, die bei Voreppe in Frankreich an der Isère beginnt und sich nach Nordnordosten parallel zum voralpinen Gebirge der Chartreuse zieht. Sie ist zwar deutlich niedriger als die Berge der Chartreuse, aber nur durch ein schmales Tal von diesen getrennt. Die zweite Jurafalte, die Montagne de l’Epine, beginnt beim Ort Les Echelles und zweigt bei Chambéry (Savoyen) von den Alpen in nördlicher Richtung ab. Je weiter man nun nach Norden kommt, desto mehr Ketten gesellen sich dazu und bilden ein ganzes Gebirgssystem. Westlich von Genf erreicht der Jura bereits eine Breite von 40 km. Hier vollzieht sich die allmähliche Richtungsänderung der Ketten nach Nordosten. Auf der Linie Besançon–Yverdon-les-Bains beträgt die grösste Breite des Gebirges rund 70 km. Bei Biel/Bienne ändern die Ketten ihre Richtung immer mehr nach Osten, das Gebirgssystem wird rasch schmaler und die Zahl der nebeneinander liegenden Ketten nimmt ab. Die östlichste Jurakette, die Lägernkette, verläuft schliesslich in exakter West-Ost-Richtung und endet bei Dielsdorf im Kanton Zürich, indem die gebirgsbildenden Schichten unter die Molasse des Schweizer Mittellandes abtauchen.

Betrachtet man einen Querschnitt durch das Gebirge, so erreicht der Jura seine grössten Höhen meist in der südöstlichsten, direkt an das Mittelland grenzenden Kette. Von da an stuft sich das Gebirge in Richtung Nordwesten allmählich ab. Vom Schweizer Mittelland aus gesehen, erscheint der Jura daher als hoher, kaum gegliederter Kamm. Höchster Punkt ist der Crêt de la Neige (1'720 m ü. M.), dann folgen Reculet (1'718 m ü. M.) und Colomby de Gex (1'689 m ü. M.), alle in Frankreich im Gebiet nordwestlich von Genf gelegen. Im schweizerischen Teil des Juras sind die Erhebungen Mont Tendre (1'679 m ü. M.), La Dôle (1'677 m ü. M.), Chasseron (1'607 m ü. M.) und Chasseral (1'607 m ü. M.) erwähnenswert. Zahlreiche weitere Kämme weisen Höhen zwischen 1000 und 1500 m auf. Nur der östlichste Teil des Juras ist niedriger als 1000 m.

In der Schweiz macht der Jura etwa 10 Prozent (4200 km²) der Landesfläche aus. Anteil am Gebirgssystem haben die Kantone Waadt, Neuenburg, Jura, Bern, Solothurn, Basel-Landschaft, Aargau und Zürich. Ferner hat der Kanton Schaffhausen mit dem Randen Anteil am Tafeljura nördlich des Hochrheins.







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